Diary

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Friday, 09/06/06

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Am morgen weckten uns die englischen Handwerker mit Ohren betäubendem Lärm, um im Stockwerk unter uns neue Fenster einzubauen. Da John nur einen Steinwurf von der Abbey Road entfernt wohnt, machte ich mich heute auf, nocheinmal zur berühmten Beatles-Pilgerstätte zu gehen, um die Abbey Road Studios zu besichtigen, die ich bei meiner letzten Erkundungstour im Februar 2005 (siehe Fotos) übersehen hatte. Leider sind die Studios, in denen einst die Beatles ihre Alben aufnahmen, nicht mehr der Öffentlichkeit zugänglich. Somit setzte ich meinen Weg, vorbei an Lord's Cricket Ground, in Richtung Regent Park fort, wo ich den herrlichen Sonnenschein genoß. Bei meinem Spaziergang im letzten Jahr waren die Bäume noch kahl, die Rosengärten abgedeckt.

Zum Mittag hatte ich mich mit John & Chris an der Bond Street verabredet, wo die beiden arbeiten. Chris administriert die Websites der University of the Arts, John hat gerade eine Stelle im Marketing von Gray's Antique Market begonnen. Zuerst leistete ich Chris bei einem Sandwich auf dem Grosvenor Square, neben der amerikanischen Botschaft etwas Gesellschaft. Anschließend führte Chris mich zu John's neuer Arbeitsstelle, Gray's Antique Market, einem riesigen Da ich noch ein Mitbringsel für meine Freundin Bettina suchte, führte John mich von einem Schmuckhändler zum nächsten, wo wir uns in das ein oder andere Gespräch mit den Antikhändlern verwickelten. Es fiel mir sehr schwer bei der Reizüberflutung von fast 200 Händlern ein Geschenk auszusuchen. Auf Gray's Antique Market gibt es Schmuck, Bücher, Porzelan und andere antique Gegenstände für jeden Geldbeutel. Leider steht dieser Antikmarkt im Schatten des Portobello Road Market und ist vielen Touristen nicht bekannt. Es ist John's künftige Aufgabe im Marketing, dies zu ändern.

Am Abend traf ich mich mit Chuanzhi und Chis im Apollo Pub nahe der Marleybone Road, um das WM-Eröffnungsspiel Deutschland vs. Costa Rica zu sehen. Am Abend vorher hatten wir bereits festgestellt, dass im Apollo auch internationales Publikum toleriert wird, dies ist sehr wichtig als Deutscher bei Live-Übertragungen in englischen Pubs! In der Tat waren viele Deutsche gekommen, um ihren 4:2 Sieg zu sehen, sogar mit deutscher Flagge trauten sich einige herein! Nach dem Polen-Spiel nahmen die Toppon-Büder mich mit zu einer Party in Camden, wo wir Chris' japanische Freundin Mika trafen. Die beiden nordirischen Brüder haben anscheiend eine Schwäche für Japanerinnen ;-) Zwar kannte ich auf der Geburtstagsparty niemanden, es war aber nicht schwer, mit den kostümierten Gästen ins Gespräch zu kommen. Leider wurde es spät und am nächsten Morgen musste ich um 5 Uhr meine Rückreise nach Hamburg antreten. Insgesamt hatte ich ein paar super Tage in London und ich werde bestimmt bald wiederkommen!

Thursday, 08/06/06

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Da John und Chris tagsüber arbeiten, hatte ich die Aufgabe bekommen, Takeshi London zu zeigen, vor allem die typischen Shopping-Meilen, in denen der Japaner sein Geld loswerden konnte. Nach einem Rundgang durch Oxford-, Regent- und Carnaby Street zeigte Takeshi noch keine Ermüdungserscheinungen und wir wagten einen Blick ins Trocadero Centre am Piccadilly Circus, ein riesiges Laser-, Video- und Virtual Reality-Show-Paradies für spielwütige Touristen. Lange hielt es uns nicht dort und wir trafen noch einen Kumpel von Takeshi, mit dem er das Metallica-Konzert in London besuchen wollte.

Am Abend fand ein ganz besonderes Ereignis statt: Nicolas' School's Out Party! Da meine ehemaligen Kommilitonen nun mit ihrem Bachelor-Studium fertig sind, war diese Party ein letztes Zusammentreffen, da viele Absolventen nach dem Studium London verlassen und vermutlich in ihre Heimatländer zurückkehren werden. Dieses Event war die ideale Gelegenheit für mich, möglichst viele alte Freunde und Bekannte an einem Abend anzutreffen! Das Nicolas ausgerechnet heute feierte, war reiner Zufall! Nicolas war im letzten Jahr umgezogen in die Baker Street, nicht weit von der Toppon-WG. Frühere Besucher meiner Website können sich vielleicht noch an seine Haus Party in Canada Water erinnern (siehe Fotos). - Dies versprach eine gute Party zu werden!

Am Abend stieß noch Masa, ein weiterer japanischer Freund von John zu uns, der trotz des 12stündigen Fluges noch mit zu der School's Out Party kam. Nach dem Vorglühen im Apollo Pub, gingen wir schließlich zu Nicolas Haus, einem sehr noblen, teuer anmutenden Wohnblock direkt an der Baker Street. Waren wir hier auch richtig? - Yes, nachdem Nicolas die Tür öffnete, gab es ein freudiges Wiedersehen mit dem alten Freund aus dem Libanon. Viele französisch sprachige Besucher waren auf der Party, nette Mädels, auch die alten Flatmates von Nicolas, James, Chris und Kim waren da. Zudem kam Kommilitone Sherryl Mathew, mit einem weiteren indischem Kumpel zu der Party. Sherryl beginnt einen Job in Jordanien, ehe er bei seinem Vater in der Royal Printing Press in Dubai mit einsteigt. Zu unserer Überraschung kam sogar Studiengangsleiter Alan Springett mit Dozent Andy zu der Party und entpuppte sich auf dem später eröffneten Dancefloor als wahrer Party-Löwe ;-)

Wednesday, 07/06/06

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Früh am morgen wurde ich von dem Verkehr auf der St. John's Wood Road und dem wunderbaren Sonnenschein geweckt. Back in London - was mache ich nur zuerst? Zuerst erkundete ich die Umgebung der WG im noblen Stadtteil St. John's Wood, zwischen Abbey Road und Regent Park. Viele schöne Häuser sieht man hier und ich musste mich bremsen, nach so langer Abstinenz nicht gleich alles zu fotografieren, was mir unter die Linse kam. Ganz in der Nähe der Toppon WG liegt der Church Street Market, auf dem die Händler täglich Obst, Gemüse, Kleidung und Haushaltswaren verscherbeln. Das Sortiment ähnelt sehr dem East Street Market, an dem ich während meiner Studienzeit gewohnt hatte, nur ist die Church Street kleiner und übersichtlicher.

Gegen Mittag rief mich mein chinesischer Freund Chuanzhi an und lud mich spontan zum Essen am Covent Garden ein. Hierfür hatte er einen besonderen Geheimtipp ausgesucht: Das belgische Muschelrestaurant "Belgo". Ein sehr verstecktes, modern eingerichtetes Restaurant mit offener Küche im Kellergewölbe an der Earlham Street. Natürlich habe ich als Vegetarier keine Muscheln verköstigt, aber nach einem großen "Goat Cheese Salad" und belgischem Bier, ließen wir uns noch ein nettes Dessert kommen (siehe Foto). Natürlich hatten wir uns nach so langer Zeit jede Menge zu erzählen und auch der Fußball verrückte Chuanzhi bekam ein WM-Shirt von mir geschenkt. Er wird vorraussichtlich nach dem Bachelor degree am LCC bleiben und dort einen Master of Printing studieren.

Am Nachmittag gingen wir in die "Sportsbar" am Haymarket, nahe Piccadilly. Hier wartete Chuanzhi auf die Übertragung des Freundschaftsspiels Frankreich-China und wir überbrückten die Zeit mit einigen Partien Pool Billard. Gegen Abend kamen noch John, Chris und Takeshi, ein Freund von John's Japan Aufenthalt in Osaka. Takeshi ist für 2 Wochen zu Besuch in London und wohnt die Tage ebenfalls in der Toppon-WG. China verlor die Partie unglücklich mit 3:1 und wir hatten etwas Mitleid mit Chuanzhi ;-)

Tuesday, 06/06/06

Comin' home to London
Über 1 Jahr nach meinem Auslandssemester in London, habe ich die Pfingstferien genutzt, um meine alten Freunde und Kommilitonen in der britischen Metropole wiederzusehen. Bereits im Februar hatte ich einen Flug gebucht, musste diesen aber wegen eines Projektes bei meinem Praxissemesterbetrieb PRINOVIS verfallen lassen. - Im zweiten Anlauf war es nun endlich soweit. Ich war voller Vorfreude!

Zum ersten Mal flog ich von Bremen aus mit der Billigairline Easyjet nach London-Luton, ca. 50 km nordwestlich der Hauptstadt. Bereits beim Einchecken in Bremen waren mir zwei junge Engländer mit Bierdosen aufgefallen, die alles andere als fit aussahen. Vor der Landung in Luton machte einer der Engländer Ärger: Sturzbetrunken weigerte er sich, den Sicherheitsgurt anzulegen und pöbelte gegen die Stewardessen. Nach der Landung kam dann die Flughafenpolizei an Bord, um den Trunkenbold in Gewahrsam zu nehmen. - Das Klischee vom betrunkenen Engländer war mal wieder bedient ;-)

Am Luton Airport nahm ich gegen 23 Uhr den Easybus nach London Baker Street. Der Easybus ist sicherlich die günstigste Variante, um in die City zu gelangen, zwischen £2-8 kostet die Fahrt in dem Sprinter Kleinbus. Allerdings empfehle ich diese Fahrt nur unerschrockenen Reisenden, denn wer sicher in London gelandet ist, erfährt nun eine waghalsige Busfahrt, mit 150 km/h über die Autobahn, mit 80 Sachen und fast ohne Federung durch Londoner Gassen, über Verkehrsinseln und dunkelgelbe Ampeln. Sowas habe ich noch nicht erlebt: Nach unserer Ankunft bedankten sich die Passagiere beim Fahrer, dass sie noch am Leben sind!

Nachdem mein Puls wieder normal war, rief ich meinen ehemaligen Kommilitonen John Toppon an, der mir für die nächsten Tage Unterkunft in seiner WG gewährte. Die Freude über den ersten Kontakt nach so langer Zeit war schon am Telefon riesengroß. In der Toppon-WG, ca. 15 min Fußweg vom Baker Street Station, traf ich John's japanische Freundin Chika und seinen Bruder Chris (siehe Fotos Good-bye Party im Bluu) und überreichte dem Trio als Gastgeschenk T-Shirts der Fußball-WM in Deutschland!